Donnerstag, 28. Mai 2009

ENDE/FIN

Dieser zwei Monatige Austausch gab mir die Chancen, mich und ein anderes Land besser kennen zu lernen. Ich glaube vor allem mich selbst konnte ich in diesen zwei Monaten besser kennen lernen und vor allem meine Freunde Simon und Claudio. Die Tatsache, das s ich mit den beiden für zwei Monate auf engstem Raum leben musste, zeigte uns sehr schnell deutlich vor Augen, wie verschieden wir doch sind. Anfangs lebten wir zu dritt in einem grossen Schlafraum. Das Projekt scheiterte nach ca. Einer Woche, Claudio bekam nun seinen eigenen Raum. Das Projekt Gruppen-Kasse scheiterte nach ca. 1 ½ Wochen. Das Projekt Putzdienst, kam nie zu Stande.
Es ist schwer drei unterschiedliche Ansichten von Ordnung, Sauberkeit und gesundem Essen unter einen Deckel zu kriegen. Nach anfänglichen Differenzen und einem Konfrontationskurs auf den wir uns zusteurn sahen, wir aber dennoch Freunde bleiben wollten, liessen wir uns immer mehr auf die Macken des jeweils anderen ein. Von diesen Macken hat im übrigen jeder mehr als genug. Auf die erste Zeit der Intoleranz, folgte eine Zeit des gegenseitigen tollerierens, darauf die der Verbrüderung und letztendlich gehen wir alle mit einem breiten Schmunzeln aus dem Praktikum wenn wir an die Zeit zurück denken:
An die Zeit mit zu viel Alkohol und zu viel Müllsäcken die einfach keiner herunter bringen will, an die Zeit in der Claudio und ich schöne Sonntagsausflüge in die Stadt machen und an die Zeit wo Simon einfach nur Laut ist. Simon ein Phobiker der Stille.
An die Zeit in der die Küche stinkt und kochen einfach nur noch ekelhaft ist, wo der Herd nur noch aussieht wie eine Kläranlage.
Wir haben gelernt einfach mal die Augen zu verschliessen wenn uns etwas genervt hat, anstatt uns in tolleranz zu üben sind wir Freunde des verdrängens geworden. Es ist auch schwer und jetzt nur noch mit adjektiven zu beschreiben, von wegen, der und der ist unordentlich oder immer schlecht gelaunt. Simon ist einfach nur noch Simon, Claudio Claudio und Ich, Lucas. Zwei Monate leben auf engstem Raum heisst zwei Monate Wahnsinn und während ich das schreibe muss ich echt lachen. Lustige Dinge sind in dieser Zeit passiert:

Making Party all the time, Hands UP!, Kinnen nen Finnhaken geben, Saaaksa, Rasenmäher, Gurgelgeräusche, Teee-ahh, mit dem Laptop auf die Toilette, Lela Starr, Nicole Graves und der nette Kerl von Public Invasion, Animationsfilme, Family Guy, Claudio lachend allein in seinem Zimmer und der Gedanke dass er gerade weint, Heimweh als Schwäche zu sehen, Randale im Wald, Feuer auf dem Bunker, Wir hinter der Fläk, betrunkene Finnen in Vantaa ( Boten anna ), Der Typ mit dem Bierkrug am Schwanz, Do you like Metal?, Arbeitsmoral, sich einfach mal anschreien, den ganzen Tag nur Techno, Paul Kalkbrenner und komisch elektronisch, Britney Spears, Kölsch in der Bahn, das ewige gesave, ranzige Butter, zwei gegen einen, Ketchup, bald bin ich wieder zuhause, Wasserpistole, Kotzen, Blog schreiben / statt aufräumen, "ich hasse dich!", Karhu fleisch im Regal, Karhu im Kühlschrank, der Hamstereinkauf in Tallin, Tekken der Film, Julius in der Bahn nach Rovaniemi und der Typ der Claudio im zug betatscht, ich kann überall schlafen!, 8 Stunden Skype mit Ronja und die Verachtung der anderen, Hektik, stinkender Müll, stinkende Rohre, überall Haare, versifftes Klo, mit der Dusche das Badezimmer abspritzen, nach Daniel zu riechen, mit dem rauchen in der Wohnung aufzuhören, weniger zu trinken, mit dem Rauchen aufhören, soziale inkompetenz, essen im mund mischen, der verzicht auf geschirr, Halsschmerzen, Nase zu, Kavaliersschmerzen, Prostataschmerzen, Krankheit, Schweinegrippe, keinmal von Alkohol zu kotzen, In einschlägigen Social Networks Menschenhass kriegen, männlich vorm spiegel im GYM posen, Verschwörungstheorien, Skype mit Jan, Erstes Wochenende Skypen mit Martha ( blockier mich nie wieder! ), der Jagd fetisch unseres Arbeitgebers, Grüsse gehn raus an alle finnischen Alkoholiker die man auf dem weg zur arbeit sieht!, mein schnäuzer, die 120 tage von Sodom (bester Film), Haare im Abfluss, Haare in der Butter, alles in der Butter, finnische sixpacks(24dosen), die lange Rolltreppe in Kemppi, Handtücher im Schlafwagon, Hej mach maln foto von mir!, Steel Balls und die Sexhebition, der Gestank von totem schwein der dem perversen anhaftet, unsere Postkarte an unsere Lieblingslehrerin,

Auch ohne Fernsehr konnten wir verblöden, auch ohne Fernsehr und Couch macht einen das Dosenbier nach Feierabend aus einem Gelegenheitstrinker zum Alkoholiker.
Nunja jetzt ist der ganze Spass vorbei und auch wenn wir uns des öfteren mal gewünscht haben, all dem Wahnsinn zu entfliehen und wir uns sagten, ”Nein das machen wir kein zweites mal.” Es war trotzdem eine Erfahrung Wert, eine Erfahrung die ich persönlich nicht missen will, bei jedem von uns wird das wohl eine andere sein, ich denke mal sowas wie: ”Mit den beiden werde ich niemals in einer WG zusammen wohnen.” Denkt sich allerdings jeder von uns.
Wenn ich mir überlege, wie recht unspektakulär diese zwei Monate wohl in Deutschland abgelaufen wären und, dass mit all den anderen Praktika vergleiche, die ich bisher in meinem Leben gemacht habe, dann wird dieses wohl den meisten Eindruck hinterlassen.

Wir haben gelernt, was es heisst mal zwei Monate von Freunden, Freundinnen(schön dass ihr da wart), und Familie getrennt zu sein. Vermutlich weiss jetzt jeder von uns bescheid ob er wirklich einmal die Entscheidung treffen wird, mal in eine andere Stadt zu ziehen, auszuwanderen oder einfach nur mal wieder an einem Austausch teilzunehmen.
Simon und ich sind uns währenddessen bewusst, dass wir Köln irgendwie lieben, naja und Claudio es wohl hasst.
Wir wissen auch, dass wir nicht unser Brot als Mediengestalter verdienen wollen, allerdings wissen wir von unserer Liebe zur Typografie und Weissräumen.
Ich weiss jetzt, dass ich nie wieder bewusst nach Rovaniemi und Vantaa fahren werde, weil das für mich einfach die Orte sind wovon man in Deutschland immer wohl denkt: ”Ahh, an solchen Orten leben also diese depressiven Finnen mit der hohen Selbstmordrate.”
Ich weiss jetzt, dass die Finnen ein echt nettes Volk sind, die Lebensqualität hier echt hoch ist und was es heisst einfach mal still zu sein.
Ich weiss, dass gutes Wetter wichtig für die Psyche ist und Alkohol Nierenschmerzen verursachen kann.
Ich weiss, dass ich social networks hasse und dass Knorr Nudeln teufelszeug sind.
Ich weiss, dass ich innerhalb zwei Wochen durchnittlich ein liter Olivenöl verbrauche und dass das andere aufregt.

Ich weiss bestimmt noch mehr aber lange aufzählungen langweilen meist.
Also vielen Dank für den netten Aufenthalt, auch wenn er sich lange hingezogen haben mag, in Deutschland wird er uns eh nur noch vorkommen wie eine Woche.
Vielen dank an all die Leute die uns vermisst haben und den Kontakt zu uns aufrecht erhalten haben.

Mittwoch, 29. April 2009

Ästhetik

Folgende Bilder schildern einen Freitagabend in Helsinki. 

Aus Gründen der Authentizität sind alle Fotografien in Schwarz und weiß gehalten.

Erfreut euch daran.

claudio

BILDER


Donnerstag, 23. April 2009

Wochentags

In letzter Zeit wird ja nicht mehr soviel gepostet bei uns... Wir haben es nämlich endlich geschafft! Wir befinden uns im Alltagstrott und haben uns an Land und Leute gewöhnt.
Wir reden nicht mehr in den Bahnen und schweigen statt dessen, stellen uns in der Schlange zur Rolltreppe an und trinken jeden Tag 1l Kaffee.
Die beiden einzigen Dinge die uns nicht zu 100% Finnen machen sind ledeglich unsere Sprache, aber die hat mittlerweile auch schon nen finnischen Tonfall.
Wir hören uns an wie mongoloide Aliens...
und unser Alkoholkonsum, den haben wir gesenkt. Unter der Woche wird jetzt nicht mehr gesoffen. Nach meinen Nierenschmerzen am Sonntag musste ich Konsequenzen ziehen :D.

Unser Wochentag sieht jetzt folgends aus:

- Aufstehen um 8
- An der Arbeit sein um 9
- Arbeiten bis 15 Uhr, je nachdem auch kürzer (für simon immer etwas länger :P)
- Essen
- Fitness Studio
- Essen
- Schlafen

Naja am Wochenende, werden wir sicherlich noch mehr erleben. Wenn was passiert posten wir wieder was neues.
Ansonsten machts gut!

euer lucas.

Samstag, 18. April 2009

circus lethal abscess

Vantaa. was gibt es über Vantaa zu sagen.

Nunja es ist ein vorort von helsinki. ein häßlicher vorort. der häßlichste den man sich vorstellen kann. Nach vantaa sind wir gefahren um den circus lethal abscess zu sehen. Eher, um auf den circus lethal abscess zu warten. 6 stunden um genau zu sein. in einem finnischen vorort, in einer finnischen bar, die gefüllt war mit ca 12 leuten (zu anfang). alle verfickte alkoholiker. es liefen finnische schlager und auf dem bildschirm ein film über muslime, vielleicht auch ne doku. nach 2 stunden sind wir raus gegangen und haben was gegessen. dann wieder in die bar. das publikum hat sich geändert. finnische alkoholiker, aber jünger. jetzt lief metal und im fernsehen ein film über ein KZ. nein freunde, das ist kein witz. so ungefähr um halb 1 hat dann der circus losgelegt. losgelegt ist ein scheiss wort. Die bilder bieten einen guten einblick in die show, das einzige was man nicht sehen kann ist wie der eine ein bierglas an einer kette an einem fleischerhaken an seinem pimmel hat baumeln lassen, aber ich glaube das ist auch kein problem.

Ich hatte mir persönlich mehr von der show versprochen. ich dachte an sowas wie literweise blut und mädchen die umkippen, aber es war eher wie eine läpsche sado-maso show von zwei verrückten. Das highlight war allerdings dass die beiden je 4 teelichter heißes wachs getrunken haben. lustig irgendwie. oh nein mir fällt gerade ein: das eigentliche highlight war das nach der show einer ausgerutscht ist und sich wohl seinen knöchel gebrochen hat. das war irgendwie doch noch lustiger.

BILDER

Noch ein einwurf zum finnischen Volk in Pubs: irgendwann kam ein 190 meter großer langhaariger bärtiger metaller der lukas gefragt hat ob er metal hört. lukas antwort war( stellt euch einen übertrieben deutschen dialekt vor): "no i just listen to electronic music. drum and bass you know." der Finne entgegnete nur: "that's a pity for you".

Photobucket

schluss

claudio

Mittwoch, 15. April 2009

Die schönste zeit hier...

hat man im allgemeinen zu zweit.

zum beispiel auf soumenlinna. (wer mehr wissen will > wikipedia)

fotos gibts auch davon und zwar hier:

http://s596.photobucket.com/albums/tt46/claudiokraus/helsinki/

sonst gibt es nicht viel neues zu berichten. die beiden nerven mich ab und an. ich nerve sie bestimmt auch, aber das ist mir egal. die arbeit ist gut, heute hat man luki und mir um eins gesagt: "Well, you can go and drink a beer or something we have nothing more to do for you" ... Korrekt wie wir finden.  nunja ich hoffe dass ich schn ell wieder gesund bin aber ich denke ich bin auf dem wege der besserung. danke komplette flasche meditonsin, danke 2 streifen lemocin :]

in nomine satanas

claudio

Sonntag, 12. April 2009

Soso hier mein Post! (luki)

Gestern Mittag beschlich mich nur eine leise Vorahnung, was den Abend und die Finnen angeht.
Wir haben ja bereits Erfahrungen mit besoffenen Finnen zu genüge gemacht, ob nun mit unserem Freund Ville der einfach jeden tag um 12 schon sein erstes Bier "crackt" oder auf dem Weg nach Estland oder auch so jeden Tag die Alkoholiker in den Bahnen.
Normalerweise wenn sie betrunken sind, sind sie still haben glasige Augen und ne riesen Fahne.
Aber gestern Abend war es anders, wir sind nicht sicher ob es hier jeden Samstag Abend so ist oder nur weil jetzt ein verlängertes Wochenende ist.
Auf jedenfall hat sich Helsinki mit anbruch der Dunkelheit schlagartig verändert.
Die sonst so saubere Stadt(meiner Meinung nach, war ich keiner sauberen), war vollgepisst und voll gekotzt, überall lagen Bierdosen und Kippen rum,
Somali Gangs verkaufen Drogen vor dem Hauptbahnhof, machen Frauen an und ausnahmslos jeder ist betrunken.
Doch gestern war eine Veränderung im gemütsszustand der Finnen wahrzunehmen. Sie wurden laut. Was sonst unmöglich scheint, nämlich Tagsüber von jemandem bewusst angesprochen zu werden war normal. Doch die Gespräche warn stumpf.
Einige Finnen begrüßen einen mit Sieg Heil, wenn sie Deutsch hörten.
Deutsch nennen sie übrigens niedlicher weise SAAAAAAAAAAKSAAAAAAAAA.
Andere sind aber auch sehr freundlich und wollen die ganze Zeit mit einem reden.

Als resumee des Abends kann ich sagen, war echt witzig, wir werden wieder in die Stadt gehen und ich glaub die Finnen werden wir nie verstehen.

Helsinki Night Live :O

OK Womit soll ich anfangen hmm...
Also dieses bis Gestern noch ruhige Volk hat sich über Nacht in ein dreckiges,pöbelnde,und sehr laute Alkoholika Volk verwandelt...
Mehr dazu wird euch der Luki Posten!!!

Kiitos and Nice Greez 
         Szymek